Hartmut von Hentig: Schule neu denken
Auszug aus dem Klappentext
Hartmut von Hentig zeigt in diesem Buch auf, daß die heutige
Schule ihre Schüler von sich entfremdet hat, weshalb das so
ist,
welche Zwänge im bestehenden System dominieren und was
geschehen
muß, damit dieser Zustand beendet wird: die Schule neu
denken. er
zeigt auf, wie gerade nach den TIMMS- und PISA-Studien wohlfeile
Vorschläge, wie sie jetzt von allen Seiten unterbreitet
werden, an
den bestehenden Grundlagen nicht rütteln und keinesfalls zur
Verbesserung des Ganzen beitragen. Das bloße Schielen auf
Ränge jedenfalls hilft wenig weiter, zumal mit diesen
über
die Qualität von Unterbricht in seinem jeweiligen Kontext
wenig
ausgesagt wird.
Die Schule von heute ist weit davon entfernt, Lebens- und
Erfahrungsraum für lernende und sich bewährende Kinder zu
sein. Sie entläßt die jungen Menschen manchmal
kenntnisreich, aber in jedem Fall erfahrungsarm, erwartungsvoll, aber
orientierungslos, ungebunden, aber auch unselbständig. Mit der
Schärfung des Bewußtseins hiervon beginnt das Buch und
leitet sodann seine Leser an, die Schule »neu zu denken«,
indem es Beispiel gelungener Wandlungen beschreibt und
schließlich Übergänge, wie man von hier nach da kommt.
»Wenn die
Autoren der PISA-Studie schon nicht vorhergesehen haben, wie borniert
man auf ihre Ergebnisse reagieren würde, so sollten sie sich
jetzt schnell daran machen, die Öffentlichkeit über
die Einseitigkeit des bisherigen Unternehmens aufzuklären, sie
zu warnen: PISA hat erst begonnen; glaubt nicht, jetzt schon alles zu
wissen; erspart euch nicht, die Schule neu zu denken!«
Hartmut von Hentig
Der Autor:
Hartmut von Hentig,
geb. 1925,
Wissenschaftler, Lehrer und Publizist, Professor emeritus für
Pädagogik an der Universität Bielefeld, war bis 1987
Wissenschaftlicher Leiter der Laborschule und des Oberstufenkollegs des
Landes Nordrhein-Westfalen. ... Hartmut Hentig lebt in Berlin.
Inhaltsverzeichnis des Buches
Vorwort zur
Taschenbuchausgabe
Neue Tatbestände
TIMSS
PISA
Ein Maßstab für Bildung
Reaktionen
Das schwedische Modell
Reformschulen in Deutschland
Erfurt
Vorwort
1. Schlechte Nachrichten
Gewalt unter Jugendlichen
Ausschreitungen gegen Minderheiten
Eine gelähmte Bürgerschaft
Abkehr und Überforderung
Versäumnisse in den neuen Bundesländern
Selbstzweifel der Pädagogen
»Lebenslügen«
Megalopolis
2. Schwierige Veränderungen
Das Fernsehen
Der Computer
Eine neue Kulturtechnik
Die Flucht aus dem Denken in das Wissen
Bedenkliche Lernhilfen
Akkumulation und Akzeleration
Europa
Die multikulturelle Gesellschaft
Irrationalismus und Fundamentalismus
Arbeitslosigkeit und Freizeit
Der Altersaufbau de Gesellschaft
3. Untaugliche Deutungen
»Die 68er sind schuld«
»Es handelt sich um eine Kulturkrise«
»Wir müssen dem Wertezerfall entgegentreten«
Trends, Kunstwörter, empirisches Talmi
4. Verfehlte Antworten
Politiker-Parteien-Verbände
Pädagogen-Didaktiker
Schüler-Eltern
Ästhetik, Aisthesis et similia
5. Notwendige Denkübungen
Verbessern-Verändern-Neu denken
Gründe für und Erwartungen an eine Theorie der Schule
Fünf Grundvorstellungen von Schule
Eine sechste Vorstellung: Die Schule als Lebens- und Erfahrungsraum oder auch: Die Schule als polis
Andere pädagogische Instanzen
Ein Ort, an dem man gebraucht wird
6. Stützende Gründe
Die Schwächen der Unterrichtsschule werden wahrgenommen
Der Erziehungsauftrag der Schule wird bejaht
7. Minima Paedagogica
Das Leben zulassen
Mit Unterschieden leben
In der Gemeinschaft leben
Der ganze Mensch
Eine Brücke zwischen der kleinen und der großen Welt
Die Schule bleibt eine Schule
8. Notwendige Übergänge
Womit Regierungen anfangen können
Was die Schulen selber tun können
Ergänzungen zur Schule
Lehrer-Bildung
Eine Selbstverpflichtung der Pädagogen
9. Mögliche Einwände
10. Epilog: Civilitas
11. zitierte Literatur
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